Die präzise Farbmessung von Haferflocken mit statistischer Mittelwertbildung am Farbmessgerät Agera ist insbesondere bei Haferflocken sinnvoll, da sie zu den Proben zählen, die aus verschiedenen Partikeln bestehen und über ungleichmäßige Farbverteilung oder Oberflächenbeschaffenheit verfügen. In jedem Fall sollten die Proben mindestens zwei- bis fünfmal gemessen werden, mit Drehung oder Neubefüllung zwischen den Messungen, so dass ein sinnvoller Mittelwert gebildet werden kann. Standardabweichung und Strecke (Streuung) sind für jede Einzelmessung ablesbar.
In Tabelle 1 werden die Ergebnisse fünf einzelner Messungen mit dem Agera von Hunterlab gezeigt. Dazu wurden Haferflocken aus einer Charge in eine Glasküvette von 6 cm Durchmesser gefüllt und die Farbe durch den Boden der Küvette gemessen. Zwischen den Messungen wurde die Küvette geleert und aus der gleichen Charge neu befüllt. Aus diesen 5 Messungen wurde anschließend der Mittelwert gebildet. Die Strecke (Streuung) und die Standardabweichung der Werte ermöglichen eine Abschätzung der Schwankungen der Messwerte bei diesen wenig einheitlichen Proben.
In Tabelle 2 wurden schon während der Messung jeweils fünf (5) Messungen zu je einem Wert gemittelt und somit die Streuung verringert. Mit dem Mittelwert aus allen fünf Ergebnissen ist die Farbe der Charge schließlich sehr exakt bestimmt, wie man an den deutlich geringeren Werten für Strecke und Standard-Abweichung erkennt.
Die Messung von unten durch den Küvettenboden ist insbesondere bei kleinkörnigen Proben oder Pulvern von Vorteil, da man hierdurch eine einheitlichere Oberflächenstruktur erhält, als bei der Betrachtung von oben. Zudem besitzt das Agera eine speziell eingebaute Kamera die ein Bild der Probe so aufnehmen kann, wie sie vom Sensor „gesehen“ wird. Außerdem kann gleichzeitig auch ein RGB-Histogramm der Aufnahme angezeigt werden. Diese Aufnahme lässt sich zusammen mit den Messdaten abspeichern.